Galerie Marlene Frei
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Anton Bruhin
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Anton Bruhin
Dämonen, Tuschzeichnungen und Holzobjekte
25. November 2017 bis 31. Januar 2018
Liebe Kunstfreunde

Zu unserer grossen Freude dürfen wir auf zwanzig Jahre Zusammenarbeit mit Anton Bruhin zurückblicken. In der Ausstellung zeigen wir drei neue, bedeutende Werkgruppen. Anton Bruhin schreibt dazu:

Dämonen 2015-2017
„Die Dämonen sind aus Kugeln und Kugelverbindungen aufgebaut - wie schon die Siebdrucke Clown und Nonose (2014). Dieses Formenspiel führte zu komplexeren Gesichtern und Fratzen, die an Reliefs auf klassizistischen Gebäuden erinnern. Die Grimassen, sie rülpsen, gähnen oder lachen diabolisch.Die Serie entstand zunächst als digitale Zeichnungen. 2017 erschien davon eine Auswahl als Buch in der Edition Patrick Frey (s. Rückseite Mailing). 2015-2017 malte ich 47 grössere Dämonen in Öl auf Leinwand. Der pastose Farbauftrag transformiert die graphischen Vorlagen in veritable Malerei.

Tuschzeichnungen 2016
Écriture automatique: die linke Gehirnbacke ausschalten, auf dem Blatt oben links mit Stricheln beginnen und mit ruhiger Hand dem Fluss der Tusche folgen. Die Kugelschreiberwucherungen der Hippies, die Telefonzeichnungen, wer kennt sie nicht? So entstehen Traumbilder, seltsam vertraute Landschaften, Situationen, Begegnungen: eine Archäologie des Unbewussten.

Holzobjekte
2016-2017
Die ersten Holzköpfe bastelte ich 1987 aus Abfallholz der Strassen Manhattans. Minimale Bearbeitung kubischer Holzklötze, Brettchen und Leisten mit einfachstem Werkzeug ist hier Prinzip. 2016/17 folgte ein weiterer Schub. Vorgefundene Holzteile aus Brockenhäusern oder Baumärkten wurden zu Büsten und Objekten komponiert. Es kamen grosse Bocciakugeln aus Holz dazu. Eine Kerbe aus der Kugelsägen – fertig ist ein Kopf mit keckem Mund. Weniger leicht war es, die Beliebigkeit zu vermeiden, den Wesen Präsenz zu geben und ihre Individualität des Nur-so-und-nicht-anders-Seienden hervorzuheben. Die Büsten funktionieren als Wächter, als Energie- und Ruhepunkte, als stille Gesellschaft.“

Anton Bruhin, 1949 in Lachen (Schwyz) geboren, lebt in Zürich. Er hatte zahlreiche Ausstellungen und fand auch mit seinen Auftritten als Musiker (mit und ohne Maultrommel), Performer und Autor früh Beachtung und Anerkennung. 2014 hat ihn das Bundesamt für Kultur mit dem Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim geehrt.

Anton Bruhin und wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Marlene Frei